Technik – Was ist eine Lamellenkupplung?

Aktuell reden alle von Industrie 4.0. Alles wird digital und und per Computer gesteuert. IT ist chic und die Menschen haben Bilder vor sich von Computernetzwerken, welche die Welt verbinden. Aber letztendlich müssen materielle Produkte irgendwann mit einer guten, alten Maschine hergestellt werden. Und dort geht es immer noch um Mechanik, Kabel, Zahnräder, Motoren usw. Sie sind die Basis dafür, dass Industrie funktioniert. Eines dieser Gerätschaften schauen wir uns heute an: die Lamellenkupplung. Sie ist eine der elementaren Bauteile, die in der Antriebstechnik von Maschinen oder Fahrzeugen eine große Rolle spielt.

Was ist eine Lamellenkupplung?

Eine Kupplung ist ein Antrieb, bei der ein Antriebsstrang mit dem Zahnrad an der Innenseite einer Scheibe verbunden wird. Diese Scheibe hat an der Außenseite ebenfalls Zahnräder, mit denen sie die Drehung an weitere Maschinenelemente weitergibt. Der Unterschied zu einer Lamellenkupplung ist, dass bei letzterer nicht nur eine Scheibe genutzt wird, sondern mehrere Scheiben parallel nebeneinander installiert werden. Auf diesem Wege wird die gesamte Kraft nicht nur auf ein Zahnrad weitergegeben, sondern gleichmäßig auf mehrere verteilt. Mit Hilfe einer Federung und einer Kupplungsstange, lassen sich die Scheiben so verschieben, dass ein Leerlauf entsteht. Hier im Video zu sehen:

Was ist der Vorteil einer Lamellenkupplung?

Aufgrund der Verwendung fester Verschraubungen, arbeitet sie spielfrei – so die Experten von Ortlinghaus Lamellenkupplung. Mit einer solchen Bauweise werden selbst minimale Spielräume und Bewegungen vermieden und die Festigkeit gesteigert.

Eine Lamellenkupplung ist unter Last schaltbar.

Ihre Bauweise ermöglicht es sie klein zu halten, also kompakt zu bauen. Gleichzeitig ist sie relativ preisgünstig.

Wo werden Lamellenkupplungen eingesetzt?

Das wichtigste Einsatzgebiet im Bereich KFZ ist die Verwendung in Automatikgetrieben und in der Schaltung von Motorrädern. Ihr Vorteil ist dort, dass sie beim Anfahren viel Kraft übertragen können und selbst unter hohen Belastungen nur wenig Verschleiß zulassen.

Des Weiteren werden Lamellenkupplungen auch als Bauelemente in der Antriebstechnik genutzt. Dort sind sie mit Baumaschinenachsen verbunden und werden als Parkbremse genutzt. In der Regel befinden sie sich komplett in einer Ölwanne. Ihr Vorteil ist in dem Fall, dass sie stabil und zuverlässig sind. Maschinen mit einer solchen Kupplung gelten als stark, leistungsfähig und vor allem als langlebig. Ihr Nachteil ist der geringere Reibwert – im Vergleich zu einer Trockenkupplung. Zudem weisen sie im Leerlauf ein höheres Schleppmoment auf. Dieser Leerlaufmoment bedeutet, dass eine höhere Energie dafür notwendig ist, um sich selbst zu drehen. Das heißt, im Leerlauf wird mehr Energie verbraucht. Dieser Umstand ist zum einen auf das Öl zurückzuführen, in der die Lamellen liegen. Zum anderen auf die Art der verwendeten Beläge.