Ghostwriting im akademischen Bereich

Wer als Immobilienmakler arbeitet, der benötigt von Zeit zu Zeit eine schriftliche Ausarbeitung. Sei es im Rahmen des Verkaufs einer Immobilie in Form eines Exposés oder als Pressemitteilung und zu Marketing-Zwecken. Wer studiert und in Richtung Immobilienmakler oder Bauingenieur geht, der muss während des Studiums viele schriftliche Arbeiten absolvieren. Je nach Studiengang können das einfache Facharbeiten sein oder eine sehr umfangreiche Diplomarbeit. Ein Hauptmerkmal, was das Erstellen so eines Dokuments ausmacht, ist die Zeit, die es braucht um den Text zu vollenden.

Seit geraumer Zeit bieten Dienstleister an, wissenschaftliche und schulische Arbeiten für einen Auftragsteller zu schreiben. Diese Tätigkeit bezeichnet man als Ghostwriting.

Akademisches Ghostwriting

Gründe für Ghostwriting gibt es viele. Gerade Prominente nutzen Ghostwriter, um eine Biografie schreiben zu lassen. Das ist nachvollziehbar, ist ja der Schauspieler oder Sportler, der so eine Leistung anfragt, nicht unbedingt ein begnadeter Autor. Damit aber das Buch ein besseres Marketing erfährt, ist es natürlich sinnvoll, den Namen des Prominenten auf dem Cover prangern zu lassen.

Die Gründe im akademischen Bereich sind etwas anders gelagert. Hier ist die Erstellung der Leistung eine elementare Aufgabe des Schülers oder Studenten, die beweisen soll, dass dieser in der Lage ist, wissenschaftlich zu recherchieren, neues Wissen abzuleiten und dieses schriftlich darzulegen. Korrektes Argumentieren und Zitieren gehört dabei dazu. Vor allem vorbereitende Arbeiten dienen dem Schüler, das zu üben und für das Studium zu verinnerlichen um dann, auf einem höheren Schwierigkeitsgrad, eine vergleichbare Arbeit zu erstellen.

Ist also das Schreiben von Ghostwriting Artikeln illegal? Nein, denn der Vertrag zwischen Auftraggeber (Schüler) und Auftragnehmer (Autor) ist rechtens. Allerdings macht sich der Schüler bei der Abgabe der Arbeit unter seinem Namen, der Leistungserschleichung strafbar. Er hat ja die Leistung nicht selbst erbracht. Aber wie so oft gilt: Wo kein Kläger, da kein Richter. Allerdings wird man, wenn man dauerhaft so arbeitet, irgendwann Probleme bekommen. Je weiter man in der akademischen Laufbahn kommt, desto schwieriger wird es, selbst eine Arbeit abzuliefern, wenn man die vorherigen nicht selbst geschrieben hat. Außerdem sind viele Arbeiten mit einer mündlichen Prüfung verknüpft, sodass der Schüler oder Student den Stoff so oder so beherrschen muss. Als letzter Punkt ist zu beachten, dass Ghostwriting nicht günstig ist. Klar, der Autor will sich seine Leistung entsprechend und zu Recht entgelten lassen. Wer also viele Arbeiten delegiert, der muss tief in die Tasche greifen. Da viele Studenten nicht gerade reich sind, muss das Geld erwirtschaftet werden. Da wird der Stundenlohn eher niedriger sein, als der des Autors. Schon rein aus dieser Perspektive wird es sich eher lohnen, die Arbeit selbst zu schreiben.